Sir John Retcliffe – „Nena Sahib – 2. Band: Maharani Margarethe“
Halbleinen – 8,50 Euro - ISBN keine – Gewicht 430 g
Artikel-Nr.: 01604-2sirjohn
Erschienen 1929 – Erstauflage – Neuausgabe Retcliffe Verlag Radebeul – aus der Reihe Sir John Retcliffe’s historische Romane – Originalausgabe von Ernst Götz bearbeitet und herausgegeben von Barthel-Winkler
Zustand des Buches: Ecken und Kanten leicht bestoßen, Seiten altersbedingt nachgedunkelt, auf der letzten Seiten am oberen Rand ein größerer Fleck (geht leicht durch auf die vorherigen Seiten), insgesamt guter Zustand für sein Alter
Der vorliegende Band „Maharani Margarethe“ bildet einen in sich geschlossenen Band, der das tragische Schicksal und den Tod von Margarethe O’Sullivan schildert. Inhaltlich ist das Buch die Weiterführung des ersten Bandes von „Nena Sahib – Volk in Folter“. Die Tyrannei der Engländer hatte eine solche Spannung im indischen Volke hervorgerufen, dass es im ganzen Lande wie Wetterleuchten aufzuckte. Die Veranlassung aber zu dem Ausbruch der unterdrückten Leidenschaften, dessen Entsetzen der 3. Band in der beispiellosen Phantasie Retcliffes malt, war die Entführung und Misshandlung der Gattin des Maharadschas von Bithur, der Maharani Margarethe.
Geleitwort zum 1. Band von Professor Jabbar Kheiri, Imam der indisch-muslimischen Gemeinde
(geschrieben in Berlin am 4. Januar 1926):
Indien ist heute noch dem Abendland ein Geheimnis. Es ist sehr schwer, besonders für einen Europäer, ein richtiges Bild dieses Reiches zu gewinnen. Kürzlich brachten Berliner Zeitungen den Bericht eines sogenannten Nationalabends der Vereine der „Inder“ in „Zentraleuropa“ (Berlin), und bezeichneten „Bande Matram“ als „indischen Nationalruf“, eine vollkommen falsche Benennung. „Bande Matram“ ist zwar der Kampfruf einiger bestimmter Gruppen von Indern, doch für den größten Teil der Bewohner des Landes bedeutet es ein arges Schimpfwort und ist daher sehr verhasst. Der Fehler liegt hier besonders darin, dass man, wie so oft im menschlichen Leben, eine nur in sehr beschränktem Umfang bestehende Tatsache auf allgemeines bezieht. Aber auch moderne Gelehrte von Ruf und Rang und selbst Indologen sind nicht frei von solchen und anderen Ungenauigkeiten; es kommt sogar vor, dass ein so eigenartiges Problem wie es die Samsara, die Seelenwanderung ist, und die man nur als Glaubensbestandteil einer begrenzten Bevölkerungszahl der Hindu findet, als Gemeingut aller Inder bezeichnet wird. Auch die scharfe Scheidung der Namen „Hindu“ und „Inder“ wird nicht eingehalten. Das Riesenreich Indien ist trotz seinen mehr als dreihundert Millionen Einwohnern, trotz Eisenbahnen, Flugzeugen und Radio leider für den Europäer immer noch das Land der Überspanntheiten, der „verrückten“ Fakire und der unmündigen Rasse, heute so wie vor hundert Jahren. Indien liegt im europäischen Wissen viel weiter entfernt als China oder Japan. Noch in diesen Tagen las man in einer ernsthaften großen Berliner Zeitung unter mancherlei ähnlichem zum Beispiel den Satz eines Indienreisenden in einem Bericht aus Bombay, dass der Inder im allgemeinen eine Ehre darin sehe, wenn seine Töchter dem Gewerbe der Lustmädchen nachgingen… Man stelle sich vor, eine indische Zeitung würde das gleiche von einem Deutschen, Engländer oder Franzosen behaupten…! Von einem Buch, dessen Entstehung schon sieben Jahrzehnte zurückliegt, wäre es ungerecht zu erwarten, dass es frei von solchen Fehlern ist. Was will man also mit Irrtümern ins Gericht gehen, die einem so internationalen Massengestalter wie Hermann Goedsche ab und zu unterliefen? Was wissen wir heute mehr von den sogenannten „Grausamkeiten“ oder „Verrätereien“ oder dem Thugwesen der Inder als das, was die britischen Zwecknachrichten, damals wie jetzt, über sie verbreiteten? Diese beruhen aber, wie jetzt wissenschaftlich einwandfrei feststeht, auf Unwahrheiten. Die Thugs besaßen immer nur eine kleine, lokale Bedeutung; von einer wohlorganisierten Zentralmacht konnte gar keine Rede sein. Deshalb muss auch, bei geschichtlicher Nachprüfung, die Vorstellung fallen, als sei Nena Sahib, der Maharadscha von Bithur, eine Art Oberhaupt der Thugorganisation im Sinne mittelalterlicher Raubgrafen gewesen. Nena Sahib war ein Inder, der gegen die unerträglichen Grausamkeiten der übermütig gewordenen Ostindischen Kompanie, gegen die Faringi, kämpfte und, von der Übermacht besiegt, irgendwo im Dschungel einsam unterging. Niemand weiß sein Grab… Ein erschütterndes Führerschicksal in der Tragik eines ganzen Volkes. Dass dieser ungeheure Kampf mit seinen Heldentaten, mit seinen Entsetzensszenen des Fanatismus noch in das Europa der Gegenwart wie ein unauslöschliche Fackel der Freiheit herüberlodert aus einem fernen Lande, das man auch heute noch nicht kennt, aus einem längst versunkenen Jahr, dessen Zahl in den Schulbüchern kaum verzeichnet steht – dass dieser ungleiche Völkerzweikampf am Ganges in der Mitte der verflossenen (19.) Jahrhunderts auch heute noch die Herzen wärmer schlagen lässt für Indien, das ist nicht zum wenigsten Hermann Goedsche mit seinem „Nena Sahib“ zu danken. Der allgemein nachwirkende Eindruck des Werks lässt alle Mängel in seiner indischen Zeichnung vergessen. Möge dieser Neuherausgabe der Werke Hermann Goedsches ein guter Erfolg beschieden sein.
Die Versandkosten sind bei jedem Artikel eingestellt und z.B. bei einem Buch nach dessen Gewicht errechnet. Bei mehreren Käufen wird das Gesamtgewicht berechnet und dementsprechend ändern sich natürlich die Versandkosten. Eine Information darüber erhaltet Ihr in meiner Verkaufsbestätigung. Wenn Ihr also mehrere Artikel bestellt, dann wartet diese unbedingt ab.
Beim Kauf von mehreren Bänden eines Buches mache ich euch nach Absprache einen Sonderpreis. :-)
Ich bin bemüht, den Zustand meiner Bücher so genau wie möglich zu beschreiben. Sollte mir dennoch einmal etwas entgehen, so bitte ich um Nachsicht. Dazu benutze ich Klappentext, Vorwort o.ä. Hab ich das nicht zur Verfügung, versuche ich aus dem Netz eine Beschreibung zu finden. Sollte ich damit irgendwelche Recht verletzt haben, bitte ich darum sich mit mir in Verbindung zu setzen. Ich werde es dann schnellstens ändern.
Diese Bücher sind aus einem Raucherhaushalt, werden aber in einem rauchfreien Raum aufbewahrt. Aber bedenkt bitte, dass auch Bücher aus Nichtraucher-Haushalten mit der Zeit nachdunkeln und einen altersbedingten Geruch annehmen.
Die Abbildungen zu meinen Büchern sind Originalabbildungen (gescannt, nicht fotografiert).
Kommentare