Autor/in: Glotz, Peter / Langenbucher, Wolfgang R. (Hrsg.)
Titel: Versäumte Lektionen : Entwurf eines Lesebuchs
Preis: 0,29 €
Format: 221 x 145 x 48 mm
Seiten: 463
Gewicht: 760 g
Verlag: Sigbert Mohn
Ort: Gütersloh
Auflage: 1.
Erschienen: 1965
Einband: Hardcover/gebunden
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren, Schnitt nachgedunkelt
Kurzinfo: Die deutschen Schullesebücher werden seit Jahren von Pädagogen und Autoren attackiert, denn ihr Charakter hat sich von 1900 bis heute wenig gewandelt. Sie sind bäuerlich-ländlich, innig-gemütvoll, idyllisch und weltfern. Sie spiegeln eine Welt, die es schon 1900 nicht mehr gab und die heute endgültig der Vergangenheit angehört.
Dieser fundierten Kritik an der Lektüre unserer Schüler schließen Glotz und Langenbucher, die an der Universität München arbeiten, einen konstruktiven Gegenvorschlag an. Sie haben die deutsche Literatur von 1750 bis heute nach dem folgenden Gesichtspunkt durchgesehen: Lassen sich Prosatexte finden, die für Schüler verschiedener Altersstufen und Schultypen geeignet sind, Texte, die gleichzeitig ein realistisches Bild von der heutigen Welt und ihrer Entstehung vermitteln? In diesem Buch dominieren daher Technik und Großstadt, Wirtschaft und Politik. Und es dominieren Autoren, die der Schüler bisher nicht oder kaum im Lesebuch fand; zum Beispiel Friedrich der Große, der zwar französisch schrieb, aber neben Goethe das größte CEuvre hinterließ. Es erscheinen sogar Kommunisten wie Friedrich Engels, der eben nicht nur Kommunist, sondern auch glänzender Beobachter und Schriftsteller sein konnte.
Von einigen Autoren wird selbst mancher Lehrer nicht einmal die Namen gehört haben. Wer etwa ist Robert Prutz, und wer Christian Wilhelm Dohm? Wir erfahren es aus den Kommentaren, die hier jedem Text vorausgehen. Nach dem Vorbild französischer Lesebücher geben diese Kommentare alle erforderlichen Auskünfte. Der Text steht nicht mehr im luftleeren Raum, Lehrer und Schüler können ihn in den Rahmen seiner politischen und gesellschaftlichen Geschichte einordnen.
Die Autoren wollen mit diesem Buch nachweisen: Es gibt in der deutschen Literatur eine — zwar oft unterdrückte — Tradition der Aufklärung, die uns lehrt, die moderne Welt mit den Mitteln der Vernunft zu begreifen. Dieser polemische Gegenentwurf wurde keinem deutschen Kultusministerium vorgelegt, er ist somit nicht vom Staat »genehmigt für den Gebrauch an Schulen«.
Sollten sich dennoch »Kulturfunktionäre« angeregt fühlen, so hat das Buch ein hochgestecktes Ziel erreicht.
In erster Linie wendet es sich jedoch an den Lehrer, an den Schüler, an jeden von uns, denn allen steht es immer noch frei, die »Versäumten Lektionen« nachzuholen.
Von einigen Autoren wird selbst mancher Lehrer nicht einmal die Namen gehört haben. Wer etwa ist Robert Prutz, und wer Christian Wilhelm Dohm? Wir erfahren es aus den Kommentaren, die hier jedem Text vorausgehen. Nach dem Vorbild französischer Lesebücher geben diese Kommentare alle erforderlichen Auskünfte. Der Text steht nicht mehr im luftleeren Raum, Lehrer und Schüler können ihn in den Rahmen seiner politischen und gesellschaftlichen Geschichte einordnen.
Die Autoren wollen mit diesem Buch nachweisen: Es gibt in der deutschen Literatur eine — zwar oft unterdrückte — Tradition der Aufklärung, die uns lehrt, die
moderne Welt mit den Mitteln der Vernunft zu begreifen.
Dieser polemische Gegenentwurf wurde keinem deutschen Kultusministerium vorgelegt, er ist somit nicht vom Staat »genehmigt für den Gebrauch an Schulen«.
Sollten sich dennoch »Kulturfunktionäre« angeregt fühlen, so hat das Buch ein hochgestecktes Ziel erreicht.
In erster Linie wendet es sich jedoch an den Lehrer, an den Schüler, an jeden von uns, denn allen steht es immer noch frei, die »Versäumten Lektionen« nachzuholen.
Bestell-Nr.: 12284b
Sparte: Schulbücher: Bücher für Lehrer
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