Fraser, Sylvia – „Meines Vaters Haus: Geschichte eines Inzests – Die Frau in der Gesellschaft“
Taschenbuch – 2,00 Euro – ISBN 3-596-24751-9 – Gewicht 246 g - Neupreis 6,55 Euro
Artikel-Nr.: 00092fraser
Erschienen 1991 – Auflage 28.-37. Tausend – Lizenzausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt a.Main genehmigt durch claassen Verlag Düsseldorf – aus dem Kanadischen übertragen von Sabine Hedinger – Originaltitel „My father’s ouse. A memoir of incest and healing“
Zustand des Buches: stärkere Gebrauchsspuren, Ecken und Kanten berieben, auf dem vorderen Buchdeckel und dem Buchrücken Längsrillen vom Aufschlagen, Buchrücken ist unten ca. 1 cm eingerissen (hab ich vorsichtig repariert), in der Mitte des Buches ist eine Doppelseite lose, auf der Buchdeckel-Innenseite und der 1. Innenseite wurde etwas mit schwarzen Filzstift geschwärzt, insgesamt akzeptabler Zustand
Als kleines Mädchen und bis in die Pubertät wurde Sylvia Fraser von ihrem Vater – einem geachteten Familienvater und Ehemann – und später auch von einem Nachbarn sexuell missbraucht. Aber sie konnte sich viele Jahre nicht an das Geschehen erinnern: Das kleine Mädchen schützte sich gegen den unerträglichen Konflikt, indem es seine Persönlichkeit teilte – in das Mädchen, das wusste, und das Mädchen, das ahnungslos blieb. Bis viele Jahre später, nach dem Tod ihres Vaters, Erinnerungen und Träume sie zu bedrängen begannen. Die Autorin zeichnet Bilder von beklemmender Intensität, „die dieses Buch über eine traurige Einzelfallstudie von Kindesmissbrauch hinausheben, die es zu einem Stück Literatur machen“ (Der Spiegel)…
An der Oberfläche ist dies die Geschichte einer Familie der Mittelschicht Kanadas – einer Familie, die regelmäßig die Kirche besucht, der Vater Schichtarbeiter in der Stahlfabrik, die Mutter eine zuverlässige Hausfrau mit Prinzipien. Unter der glatten Oberfläche verbirgt sich ein hässliches Familiengeheimnis: Der Vater missbraucht seine jüngere Tochter sexuell. Mit unbedingter Offenheit und sehr viel Mitgefühl, ohne die blinde Wut, die wir erwarten würden, wenn wir ihre Geschichte erfahren, schreibt die Autorin ihre unfasslichen Erinnerungen auf. Erinnerungen, die ihr bis zum Tod des Vaters, bis sie über 40 Jahre alt ist, selbst verschlossen bleiben. Das kleine Mädchen schützt einen Teil ihrer selbst vor der Wahrnehmung des Geschehens, indem sie ihre Persönlichkeit teilt: Das wissende stellt sich vor das nichtsahnende Mädchen, wenn der Vater sich ihr sexuell nähert. Aber trotz dieses psychischen Schutzschildes dringen Spuren der Missbrauchsbeziehung an die Oberfläche: Als Kind hat Sylvia Fraser Anfälle, die sich niemand erklären kann, sie empfindet einen scheinbar irrationalen Hass gegen ihren Vater, dessen „Prinzessin“ sie ist, und sie fühlt sich neben ihrer „guten“ älteren Schwester immer als die „böse“ beschmutzte Tochter. Sylvia Fraser beschreibt ihr Leben – die bedrückte Kindheit in ihres Vaters Haus, ihre außergewöhnlichen intellektuellen Leistungen im Studium, ihre Karriere als Journalistin und Schriftstellerin, ihre Beziehungen zu Männern, die besinnungslose Suche nach Bestätigung in ständig wechselnden Freundschaften mit Jungen an der High-School, die glückliche Ehe, die gleichwohl unter dem zerstörerischen Einfluss der unverarbeiteten Inzestbeziehung steht – bis zu dem Zeitpunkt vor wenigen Jahren, an dem sie sich zu erinnern beginnt. „Meines Vaters Haus“ ist weit mehr als eine erschütternde Geschichte sexuellen Missbrauchs. Es ist ungewöhnlich fesselnd und ergreifend geschrieben – und es liest sich wie ein Roman“ (Margaret Atwood) – Die Autorin Sylvia Fraser, geboren 1935 in Hamilton in Kanada, studierte Englisch und Philosophie. Sie arbeitete einige Jahre als Journalistin bei einer angesehenen Wochenzeitung in Toronto. Für ihre Berichte und Reportagen erhielt sie mehrere Preise. Seit 1972 veröffentlichte Sylvia Fraser fünf Romane.
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Die Abbildungen zu meinen Büchern sind Originalabbildungen (gescannt, nicht fotografiert).
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